Von den Anfängen des Dokumentarfilms in den 1920er-Jahren bis zu aktuellen digitalen Laien-Samples über den individuellen Alltag ("Life in a Day", 2011) spannt der Bochumer Filmwissenschaftler seine Rekonstruktionen der theoretischen Beschäftigung mit dem Dokumentarischen im Film bzw. des Dokumentarfilms. Nach der Darstellung filmtheoretischer Klassiker wie Grierson, Vertov, Balázs, Bazin, Kracauer würdigt er auch jüngere Entwicklungen wie das direct cinema und Vertreter wie Wildenhahn, Lanzmann, Varda, um nur einige zu nennen. Prinzipiell geht es um die jeweils zeitgenössische Modellierung von filmischer Wirklichkeit, die den Dokumentarfilm einerseits abgrenzt von der aktuellen journalistischen Berichterstattung oder dem Industriefilm, andererseits vom Spielfilm als fiktionale Eigenwelt. Allerdings verwischen sich die Konturen in der sogenannten Post-Truth-Gesellschaft, in der ständig um Fakes und Fakten gestritten wird, zusehends. Für filmtheoretisch Interessierte
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