Nachdem bisher vor allem neue Formen des Bürgerprotestes außerhalb des politischen Systems beschrieben worden sind (z.B. E. Schulak: "Vom Systemtrottel zum Wutbürger", ID-G 41/11), geht es hier um wissenschaftliche Ansätze, die neue Protestbewegung zu begreifen. Der Leiter des Göttinger Instituts für Demokratieforschung, Franz Walter, und seine Mitarbeiter erarbeiten Grundlagen zum Verständnis neuer Formen bürgerschaftlichen Engagements. Sie betrieben empirische Forschung in ganz Deutschland, um die Motivation der Beteiligten zu erkennen. Es geht um Wertewandel, um generationenbedingte und gesellschaftliche Veränderungen. Stuttgart 21, Energiewende, Bildungspolitik, Anti-Euro-Protest sind die wichtigsten Themen, auch neue Kommunikationsformen durch das Internet, mit denen die Bewegungen Mitstreiter gewinnen und aktivieren. Das Buch betritt sowohl inhaltlich als auch methodisch Neuland, indem es exemplarisch Forschungsgänge vorstellt. Da mit Protestbewegungen auch in den nächsten Jahren zu rechnen ist, hat das Buch besondere Brisanz. (2) (Klaus Hohlfeld)
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