1963, als der Erstklässler Bruno Preisendörfer aufgeregt seinen ersten Schulweg antrat, hing an seinem Schulranzen noch ein Wischläppchen für seine Schiefertafel, gerechnet wurde mit Stift und Rechenschieber, Musik hörte man im Radio oder auf LP und nur 14 Prozent der Bevölkerung hatten ein Telefon - die Preisendörfers gehörten nicht dazu, einen Fernseher gab es bei ihnen daheim auch nicht und auch keine Schreibmaschine, mit der man z. B. das Manuskript zu diesem Buch hätte schreiben können. Mit einer Mischung aus Irritation und Faszination lässt Preisendörfer die rasante Entwicklung Revue passieren, die seinem persönlichen Alltag im Laufe weniger Jahrzehnte widerfuhr. Manchmal mit ein wenig Nostalgie, manchmal fasziniert, immer aber mit Neugier und dem Bewusstsein, dass auch jede Zukunft nur allzu bald ihre Vergangenheit hat. Bei der Lektüre spürt man sehr genau, dass wir uns mit den Dingen gewandelt haben. Andere Zeiten - und wir waren andere. Um diese Sorte Gedächtnis und Erinnerung dreht sich das Buch. Und Preisendörfer überhebt sich dabei keine Zeile lang. Er versucht keine Antworten, sondern möbliert die Fragen mit ganzen Regalen von Dingen, in denen irgendwie auch unser Leben steckt. Die Tiefe versteckt er sorgfältig auf der bunten Oberfläche des Anekdotischen (deutschlandfunk.de)
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